Die Haltung

Geisteshaltung
Um den Geist zu beruhigen, sollten wir aufmerksam unserem Atem folgen und beim Ausatmen mitzählen: am Besten bis zehn und dann wieder von vorn beginnen. Dabei sitzen wir wie ein Berg und lassen die Gedanken wie Wolken an uns vorüberziehen. Nicht gegen sie ankämpfen, sich nicht darüber ärgern, aber sich auch nicht von ihnen mitziehen lassen. Sie einfach unbeeindruckt beobachten. Wenn dann die störenden Gedanken seltener werden, konzentrieren wir uns auf die Pausen dazwischen, auf das „Nichts“, keine bildlichen Vorstellungen, keine Assoziationen, einfach nur bewusst da sein.

Körperhaltung
Aus der stabilen Sitzhaltung heraus strebt die Wirbelsäule senkrecht nach oben. Hohlkreuz und „Buckel“ sollten vermieden werden. Der Kopf ist gerade, das Kinn leicht zurückgezogen, so dass der Scheitel gegen die Decke „stößt“. Die Schultern bleiben locker.

Handhaltung
Zwei Handhaltungen sind möglich: 1. Die rechte Hand umfasst den linken Daumen von oben. Die Finger der linken Hand bedecken die rechte Faust. Beide Hände vor dem Unterleib entspannt auf den Oberschenkeln ablegen. 2. Die Hände liegen wie zwei Schalen übereinander, die linke Hand in der rechten. Die Daumen berühren sich leicht und bilden mit den Zeigefingern das kosmische Mudra – ein Oval, das ungefähr auf Höhe des Bauchnabels gehalten wird.

Augen
Wann immer wir Zazen praktizieren, sollten wir mit niedergeschlagenen, aber leicht geöffneten Augen im Winkel von etwa 45 Grad vor uns auf den Boden oder gegen die Wand blicken. Dabei schauen wir mit höchster Aufmerksamkeit „nach innen“ und achten darauf, keinen Blickpunkt außen zu fixieren.

Atmung
Bei der Meditation sollte die Atmung einen langsamen, kraftvollen und natürlichen Rhythmus aufbauen. Wenn man sich auf ein langes und tiefes Ausatmen konzentriert und die Aufmerksamkeit auf die Haltung lenkt, geschieht die Einatmung ganz von selbst. Geatmet wird in das Zwerchfell, nicht in den Brustkorb. Die Ausatmung, die leichten Druck auf den ganzen Unterleib ausübt, entwickelt große Energie in Höhe der Taille und Nieren. Beim Zazen verlangsamt sich der Atemrhythmus wie auch der Herzrhythmus; das Blut und die inneren Organe werden besser mit Sauerstoff versorgt.