Sitzmeditation

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, aber Anfänger sollten zumindest wissen, was Meditation bedeutet und was sie erwartet: zwei halbstündige Meditationsrunden im Sitzen. Die »stille Sitzmeditation« ist eine Methode zur umfassenden Bewusstseinsschulung und persönlichen Reifung: Meditieren heisst, den Geist durch Konzentration und Achtsamkeit auf den Atem zur Ruhe bringen und „leermachen“.

Bei der klassischen Meditationshaltung setzt man sich möglichst aufrecht auf ein Kissen, kreuzt die Beine und versucht mit den Knien den Boden zu berühren. Das Dreieck aus Knien und Steißbein sorgt für eine stabile Körperhaltung als gute Voraussetzung, um auch innerlich zur Ruhe zu kommen. Es sollte sich jedoch niemand durch die Strenge der Sitzhaltung abschrecken lassen. Wenn es aus körperlichen Gründen nicht möglich ist, eine der folgenden Sitzhaltungen einzunehmen, so besteht die Möglichkeit, das Meditieren auf einem Stuhl oder einem Bänkchen zu praktizieren. Aber bitte beim Zazen nicht anlehnen.

Burmesischer Sitz
Anfänger sollten mit dem burmesischen Sitz oder Fersensitz beginnen. Die Unterschenkel liegen hierbei nahezu parallel voreinander, wobei die Knöchel auf der Unterlage ruhen. Das ist weniger anstrengend für die Knie. Nach einiger Übung kann man sich langsam zum halben Lotussitz „hocharbeiten“.

Lotussitz
Rechten Fuß so weit oben wie möglich auf den linken Oberschenkel legen und den linken Fuß entsprechend auf den rechten. Allerdings können nur wenige Menschen ohne monatelange Streckübungen diese Sitzposition mühelos einnehmen.

Halber Lotussitz
Im Prinzip wie beim vollen Lotussitz, aber nur den linken Fuß auf den rechten Oberschenkel legen oder umgekehrt. – Eine leicht geänderte Form besteht darin, den Fuß statt auf den Ober- auf den Unterschenkel zu legen, was wesentlich einfacher ist. – Noch einfacher ist es, nur die Unterschenkel kurz über den Knöcheln zu kreuzen.

Fersensitz (Seiza)
Diese kniende Haltung kann auf einem Kissen (auch hochkant) oder einem Bänkchen eingenommen werden. Das Gewicht ruht auf dem Sitzkissen bzw. der Bank, den Knien, Schienbeinen und Knöcheln. Der Fersensitz eignet sich bei längerem Zazen als Entspannungsübung.

Alternativsitz
Wer Probleme mit den Knien hat, könnte sich auf einen Hocker oder Stuhl setzen. Dabei sollte die Sitzfläche hinten leicht höher sein als vorne. Ein Keilkissen oder eine gefaltete Decke können die Sitzposition verbessern. Auf jeden Fall sollten die Knie niedriger sein als die Sitzfläche. Das geht, wenn man die Unterschenkel kreuzt.